Bildung und Karriere / Studium
Richtig lernen ohne Stress
Damit die Klausuren kein Problem für euch sind
Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten
Die Klausuren stehen vor der Tür und ihr habt euch schon damit abgefunden, dass euer sonstiges Leben jetzt ein bisschen Pause machen muss. Ihr lernt von morgens bis abends, denn das scheinen eure Mitschüler oder Kommilitonen ebenfalls zu machen – zumindest lassen Facebook-Posts darauf schließen, doch irgendwie habt ihr am Ende doch das Gefühl, gar nicht richtig gelernt zu haben und völlig unvorbereitet in die Klausur zu gehen. Ich denke mal, ab und zu hat jeder dieses Gefühl, aber es könnte auch daran liegen, dass ihr es euch zu schwer macht und möglicherweise die falschen Dinge lernt. Es ist nämlich gar nicht nötig, immerzu und ständig zu lernen, wenn man es richtig angeht.
Vorweg sei gesagt, dass es verschiedene Lerntypen gibt und manch einer besser lernen kann, wenn er oder sie die Inhalte aufschreibt, andere sind eher visuelle Typen, oder lernen durch das Zuhören am besten. Aus diesem Grund sind die folgenden Tipps nicht für jeden geeignet, aber es schadet nicht, auch einmal andere Dinge auszuprobieren. Vielleicht habt ihr ein System, was euch durch das Abitur gebracht hat, aber das nicht flexibel genug ist, wenn ihr euch auf andere Inhalte im Studium einstellen müsst. Hier muss jeder seinen Weg finden, herumprobieren und dann am Ende für sich das beste System zum Lernen ausmachen.
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Keine Panik – Selbstmotivation!
Was so simpel klingt, ist eigentlich der große Trick, der euch ungemein helfen wird. Vor einer Klausur Angst zu haben, blockiert euch nur und sind wir ehrlich: Hinterher war es doch nie so schlimm. Sollen die Kommilitonen sich doch die Münder fusselig reden, welches superspezielle Sonderproblem man noch gelernt haben sollte. Bleibt ruhig und macht euch gerade in den letzten Minuten vor der Klausur nicht verrückt. Wer sich ansatzweise vorbereitet hat und ruhig und sachlich an die Klausur herangeht, kann teilweise mehr herausholen, als jemand, der sich eine ganze Wagenladung von Büchern gekauft und alles auswendig gelernt hat. Außerdem: selbst wenn so eine Prüfung einmal in die Hose gehen sollte – dann war es nur eine Prüfung.
Was allerdings helfen kann, ist ein wenig Druck um sich selbst zu motivieren. Wer das Gefühl hat, er kann sowieso alles, der lernt vielleicht gar nicht mehr und übersieht dann, dass es noch Dinge gegeben hätte, die man nicht so gut beherrschte. Lasst es nicht überhandnehmen, aber etwas Druck sollte man sich schon machen – so manch einer läuft dann einfach besser und fokussierter. Für Leute, die sich gar nicht motivieren können: Setzt euch kleine Ziele nach dem Motto „heute lerne ich dieses Problem“ und belohnt euch am Ende, indem ihr etwas Leckeres kocht, euch mit Freunden trefft, oder einfach entspannt. Dies ist mindestens genauso wichtig wie das Lernen, da ihr auch Zeit braucht, um das Gelernte zu verarbeiten.
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Im Semester lernen
Kommen wir zu einem etwas praktischeren Punkt. Man kann oftmals grob zwischen zwei Gruppen von Lernenden unterscheiden. Die einen machen das Semester oder Schuljahr über immer mit und lernen sozusagen im Fluss, die anderen genießen das Leben und stehen am Ende vor einem gewaltigen Berg an Stoff, den es innerhalb kürzester Zeit zu lernen gilt. Es ist keine Überraschung: Die erste Methode bringt euch mehr. Zwar funktionieren manche Menschen unter Druck ganz gut und sie können dann tatsächlich alles in ihren Kopf bekommen, aber ihr könnt sicher sein, dass es da nicht lange sein wird. Bleibt man aber im Semester dabei, arbeitet in den Veranstaltungen mit und setzt sich auch zu Hause mal an die Inhalte, dann werdet ihr schnell merken, dass sich vieles wiederholt und ihr es euch dadurch jedes Mal ein bisschen mehr einprägt. Vor den Klausuren reicht es dann, das schon vorhandene Wissen noch einmal zu reaktivieren und zu festigen, ohne, dass noch etwas Neues hinzukäme. Auch lernt ihr dadurch unterbewusst in den Veranstaltungen, sodass ihr möglicherweise mit unbekannten Problemen umgehen könnt, weil der Dozent das irgendwann einmal erwähnte und ihr euch noch daran erinnert. Wenn ihr im Semester nicht lernen wollt, dann beginnt zumindest frühzeitig und macht euch eine feste Planung, damit ihr das Lernpensum nicht falsch einschätzt und am Ende völlig dem Stress verfallt.
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Karteikarten
Manche lieben sie, andere können dem System überhaupt nichts abgewinnen. Bei mir ist das so eine Mischung aus beidem. Ich finde Karteikarten nur bedingt hilfreich, da es sich dort um reines Auswendiglernen handelt und Zusammenhänge oder Verknüpfungen zu anderen Fächern nicht vorkommen. Wenn man jedoch Daten, Vokabeln, Definitionen und Ähnliches wirklich auswendig können muss, dann bieten sich Karteikarten auch wegen ihres Wiederholungscharakters an. Ich selbst nutze dann die elektronische Variante in Form einer App.
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Zusammenfassungen und Übersichten erstellen
Alles zu lernen ist, auch wenn die Dozenten gern anderes behaupten, illusorisch. Irgendwo muss man aussortieren und erst einmal zusehen, dass man die Grundlagen verstanden hat. Da bietet es sich an, die Texte, Skripte, Vorlesungen oder Erklärungen zusammenzufassen und damit den Stoff in kleine „mundgerechte“ Stücke zu unterteilen. Ob man diese Zusammenfassungen im Anschluss an die Vorlesung macht, oder erst am Ende alles noch einmal zusammenfasst, spielt dabei fast keine Rolle. Wichtig ist dabei, dass man sich die Inhalte vergegenwärtigt und sich bemüht so kurz wie möglich zusammenzufassen und von Ballast zu entfernen.
Wer nicht gern Texte schreibt und eher visuell lernt, für den kann es sinnvoll sein, sich Übersichten in Form von Mindmaps, Flussdiagrammen oder einfach Skizzen zu machen, anhand derer ihr Zusammenhänge oder Abläufe erkennen könnt.
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Üben
Während die letzten beiden Punkte vor allem für geistes- oder gesellschaftswissenschaftliche Fächer gelten, muss man, egal, um welches Fach es sich handelt, üben. Sei es um mit der Art der Aufgaben, der besonderen Stil- oder Schriftform, oder einfach mit schwierigen Fragen klarzukommen und diese einfach schon gut zu beherrschen. Dabei wiederholt man den Stoff in praktischer Anwendung – was könnte besser sein? Allerdings darf man sich hier nicht zu sehr fokussieren, denn am Ende hat man irgendeinen Bereich zu 100% geübt und ist dann wenig flexibel, wenn es plötzlich eine abweichende Fragestellung gibt.
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Lesen
Das klingt jetzt irgendwie selbstverständlich, aber lest den Stoff nach, auch, wenn ihr glaubt, ihn verstanden zu haben. Ob ihr dabei euren Textmarker quält, oder einfach nur den Text überfliegt und feststellt, dass ihr sowieso alles wisst, ist erst einmal egal, solange ihr das Gelernte dadurch wiederholt und vielleicht auf neue Dinge stoßt, die es noch zu lernen gilt.
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Erklären
Etwas, was nur wenige machen, ist, den Stoff zu erklären. Ob ihr dabei euer Umfeld nervt, oder in ein Diktiergerät/Handy sprecht, kann egal sein, aber durch das Erklären, stellt ihr fest, ob ihr den Stoff auch beherrscht, ihn zusammenhängend wiedergeben könnt und außerdem beginnt ihr, gerade wenn das Gegenüber Fragen stellt, Dinge zu reflektieren und stoßt dabei vielleicht auf ungeahnte Probleme. Ich persönlich kann nur sagen, dass mir das Erklären von Inhalten, gerade wenn man es Laien erklärt, immer sehr geholfen hat.
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Videos und Podcasts
Hier kommen der auditive und visuelle Lerntypus auf ihre Kosten. Zum einen kann es diesen Menschen sehr helfen, in Vorlesungen und Seminaren anwesend zu sein, da ich persönlich zumindest durch die Performance des Dozenten sehr viel lerne und am Ende auch abrufen kann. Zum anderen findet man gerade auf YouTube und anderen Plattformen sehr gute Inhalte zu speziellen Problemen, wo sich Menschen bemühen diese so einfach wie möglich und oft besser, als die weitaus kompetenteren Professoren, darzustellen. Hier ist allerdings auch Vorsicht geboten, denn die Möglichkeit etwas Falsches zu lernen, besteht hier natürlich. Ich sehe das daher als Ergänzung, wenn man sich schon im Stoff sicher fühlt.
Abschließend lässt sich sagen, dass wohl jeder seine eigene Methode für das Lernen finden muss und sollte – ihr könnt dabei quasi alles machen, solange es klappt und ihr am Ende das gelernte auch im Kopf habt. Wir wünschen euch noch viel Erfolg in allen zukünftigen Arbeiten und denkt dran: Nicht verzweifeln, mit der richtigen Methode und einer guten Zeitplanung kann man alles lernen!
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Robin Thier
Gründer von seitenwaelzer, lebt in Münster und beschäftigt sich in seiner freien Zeit mit Bildbearbeitung, Webseitengestaltung, Filmdrehs oder dem Schreiben von Artikeln. Kurz: Pixelschubser.
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