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Der vegane Juni – Teil 1

Warnung: Dieser Artikel beinhaltet unangenehme Wahrheiten, die dazu führen könnten, dass du dein Konsumverhalten überdenkst. Patrick hat einen Monat lang vegan gelebt.
| Patrick Schuster |

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

JillWellington | pixabay

Warnung: Dieser Artikel beinhaltet unangenehme Wahrheiten, die dazu führen könnten, dass du dein Konsumverhalten überdenkst.

Das der Fleischkonsum in Industrienationen ein Problem ist, weiß man nicht erst seit gestern. Wahrscheinlich ist jeder von uns schon einmal im Internet über ein Bild oder Video über die Zustände in der Massentierhaltung gestolpert und hat dabei erstmal den Appetit verloren. Bevor man es dann zwei Stunden später wieder vergessen oder verdrängt hat. Das Leid dieser Tiere hat aber auch einige Leute dazu bewegt, sich vegan oder vegetarisch zu ernähren. Es gibt aber auch noch andere Gründe. Ich habe einen Monat lang vegan gelegt und möchte in diesem ersten Artikel ein paar Hintergründe erleutern und im nächsten Artikel dann erzählen, wie der Monat verlaufen ist.

Warum Vegan?

Als studierter Energietechniker interessiere ich mich natürlich für Treibhausgasemissionen und Umwelteinflüsse. Hier mal ein paar Fakten und Statistiken: Bei der Produktion von einem Kilo Rindfleisch entstehen ca. 13 kg Kohlenstoffdioxid-Äquivalent. Das Kohlenstoffdioxid-Äquivalent wird hierbei verwendet, um die Anteile unterschiedliche Stoffe wie Methan oder Lachgas über ihre Auswirkung auf den Treibhauseffekt vergleichbar zu machen. Für Schweinefleisch sind es ca. 3 kg pro Kilo, bei Milch ca. 0,9 kg/kg. Frische Kartoffeln kommen hingegen auf 199 g/kg, “Gemüse” generell auf ca. 153 g/kg. Wer weitere Lebensmittel vergleichen möchte, kann das auf der Seite des Bundesministeriums für Umwelt tun, Link hier.

Lies auch: Viktoria lebt vegan. Wir haben ihr 10 Fragen zum Veganismus gestellt.

Insgesamt beliefen sich 2016 rund 7,2% der gesamten Treibhausgasemissionen auf die Viehzucht. Damit liegen sie auf dem zweiten Platz, hinter den “energiebedingten Emissionen aus stationärer und mobiler Verbrennung”, also Kraftwerken und Kraftfahrzeugen, mit 84,9%. Den dritten Platz belegte erst der Industriesektor mit 6,8%. Mehr Infos hierzu könnt ihr hier finden.

An dieser Stelle aber noch nicht genug, betrachten wir den Wasserverbrauch. “Virtuelles Wasser” nennt man Wasser, dass bei der Produktion von beispielsweise Lebensmitteln anfällt. Das kann etwa Trinkwasser für Tiere sein oder das Wasser, das zum Bewässern von Pflanzen genutzt wird. Da kommen auf ein Kilo Rindfleisch 15.455 Liter und nein, das ist kein Komma. Bei Schweinefleisch sind es 4.800 Liter, bei Milch 1.000 Liter. Kartoffeln kommen hierbei auf ca. 255 Liter, der vegetarisch/vegane Renner Soja auf 1.800 Liter.

“Aber so viel Fleisch esse ich gar nicht”, “Ich kaufe nur Bio-Fleisch” sind Sätze, die ich in den letzten Wochen in Gesprächen mit Freunden und Kollegen öfter gehört habe. Der durchschnittliche Deutsche isst 60 kg Fleisch pro Jahr. Rechnet man da noch die ca. 7% Veganer und Vegetarier mit raus sind wir bei grob 64 kg. Das entspricht 320 Schnitzeln, ausgehend von 200g. Also etwas weniger als 1 Schnitzel pro Tag.

Und dann noch die Sache mit dem Bio-Fleisch. Auf Bio-Lebensmittel im Allgemeinen entfallen trotz der oft deutlich höheren Preise nämlich nur 5,7% der Umsätze der Lebensmittel-Branche.

So viel zu den unangenehmen Wahrheiten. Daraus soll jeder für sich seine Schlüsse ziehen. Im nächsten Artikel widme ich dann nicht mehr dem “Warum”, sondern dem “Wie”. Hier geht’s zu Teil 2.

 

Quellen:
http://virtuelles-wasser.de/

https://www.umweltbundesamt.de/daten/land-forstwirtschaft/beitrag-der-landwirtschaft-zu-den-treibhausgas

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/360581/umfrage/marktanteil-von-biolebensmitteln-in-deutschland/

https://www.bmu.de/themen/wirtschaft-produkte-ressourcen-tourismus/produkte-und-konsum/produktbereiche/konsum-und-ernaehrung/

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/445155/umfrage/umfrage-in-deutschland-zur-anzahl-der-veganer/
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/173636/umfrage/lebenseinstellung—anzahl-vegetarier/

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